Schönes Franken - lohnende Ausflugsvorschläge aus dem "Rangau" in Westmittelfranken.

Veitsbronn und seine Wallfahrtskirche.

Fährt man von Burgfarrnbach aus hinüber in`s untere Zenntal Richtung Langenzenn, so sieht man schon von weitem auf der Höhe über dem Ort die Veitskirche. Die evangelische Kirche in Veitsbronn ist mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Kunstwerken ein wahres Prunkstück. Sie ist dem hl. Veit gewidmet und war schon im 14. Jahrhundert ein Wallfahrtsort. Bereits 1350 wurde die Kirche als Filiale der katholischen Pfarrei Herzogenaurach erwähnt. Erstaunlich ist, dass die seit der Reformation 1530 protestantisch gewordene Veitskirche für die katholischen Christen aus Herzogenaurach bis heute eine Wallfahrtskirche geblieben ist. Es sind vier kunstvolle Altäre zu sehen, die der hl. Barbara, der hl. Katharina, dem hl. Veit und der Gottesmutter Maria gewidmet sind. 

Führungen in der Kirche können über das Pfarramtsbüro Tel. 0911/79794030 oder bei Johann Feder Tel. 0911/755482 bestellt werden. Weitere Informationen auch unter www.Zenntal.info

Quellen: Johann Feder und Kirchenführer

Auf dem Kupferstich von Johann Melchior Roth, aus dem Jahre 1743 ist das Gotteshaus noch als Wehrkirche, umgeben von einer wuchtigen Mauer und den vier Scharwachtürmen am Dachansatz des Turmes, zu sehen.

Blick zur Veitskirche oberhalb des Ortes.

Genau 107 Stufen führen vom Ort zur Kirche hinauf. Gleich zu Beginn findet man die Veitsquelle und eine Skulptur die einen Wundarzt darstellt, welcher mit dem Quellwasser Augenleiden und Viehkrankheiten geheilt haben soll. Der "Veitsbrunnen" wie er auch genannt wird, gibt dem Ort seinen Namen.

Am Dorfplatz steht ein "Totenraststein" hier wurde die Trage mit den Verstorbenen abgestellt bevor sie die vielen Steinstufen hinauf zum Friedhof getragen werden mussten.

Seit der Reformation ist die Kirche protestantisch.

Die große Sonnenuhr am Kirchturm stammt aus der Zeit als es noch keine mechanische Uhren gab.

Der kunstvolle Innenraum des Gotteshauses mit Blick zum Altar.

Der Hauptaltar im Chorraum wurde 1725 in Wilhermsdorf geschaffen. Am Fuß des Kreuzes kniet Maria Magdalena.

Die barocke Kanzel aus dem Jahre 1697 wird von einem Engel getragen. In ihren Feldern sind die vier Evangelisten und Christus als Weltenretter dargestellt. Daneben ist der Marienaltar zu sehen, er wurde 1470/80 kunstvoll geschnitzt und bemalt. Sein Meister ist wahrscheinlich Valentin Wolgemut.

Der Marienaltar zeigt die Gottesmutter im Strahlenkranz der Sonne, umgeben von musizierenden Engeln, der Granatapfel in ihrer Hand steht für die Schönheit und Tugend. Das Jesuskind hat die rechte Hand segnend erhoben, der Reichsapfel ist das zeichen seiner Vollmacht. 

Der Barbara-Altar wurde um 1440/50 in Nürnberg erschaffen. Er zeigt die hl. Barbara mit Kelch und Turm. In den beweglichen Altarflügeln sind (oben v.l.) die Heiligen: Veit und Sebastian und unten Stephanus und Katharina zu sehen. Der geschlossene Altar zeigt paarweise die 14 Nothelfer und 2 Bischöfe.

An der Westseite befindet sich die angebaute "Taufkapelle".

Der "Katharinenaltar" wurde in der Zeit von 1505-10 erschaffen. Der Mittelschrein zeigt eindrucksvoll die Enthauptungsszene der hl. Katharina. Im Hintergrund die vom Blitz erschlagenen Henkersknechte, ein unbekanntes Schloss und das Rad ihrer Marter. 

Das "Veitsaltärchen", die Figur des hl. Veit wurde von einem unbekannten Künstler im späten 15. Jh. angefertigt. Es zeigt ihn mit einem Buch und dem Hahn, als Zeichen der Wachsamkeit und Stärke. 

In den Sommermonaten kann man auch von der angebauten Taufkap-pelle aus einen  Blick in das Innere der Kirche machen.

Nach dem Städtekrieg von 1388 baute man das Gotteshaus zu einer Wehrkirche um. Auch eine starke Mauer wurde zum Schutz der Bevölkerung angelegt.

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